Jetzt Ticket sichern!

Anna Pauline singt Georg Riedels Astrid Lindgren-Lieder in der Schwedischen Jazznacht 2025

Anna Pauline kommt aus Schweden und hat durch ihre musikalische Familie schon früh den Weg zur Musik geebnet bekommen. Sie hat sich den Weg als Jazzsängerin und Songwriterin ausgesucht und war damit auch schon früh erfolgreich: sie stand mit vier Jahren das erste Mal auf der Bühne und ist seit langem international unterwegs. Mit dem Schreiben eigener Songs begann sie 1996.

Am 7. Mai 2025 sang Anna Pauline mit Unterstützung eines Trios der Jazzlinie von Skurups Volkshochschule (Südschweden) im Greifswalder St. Spiritus. Dieser Auftritt im Rahmen der Schwedischen Jazznacht mit originalsprachlichen Jazzvocals stand unter dem Motto der Lieder der verfilmten Geschichten von Astrid Lindgren, zu denen Georg Riedel die Musik komponiert hatte. Das Titellied zur Pippi Langstrumpf-TV-Serie hatte Jan Johansson komponiert. Doch da dieser tragischerweise kurz danach verstarb, übernahm hauptsächlich Georg Riedel die kompositorische Aufgabe.

Die Lieder basieren auf den Texten von Astrid Lindgren und verbinden kompositorische Elemente aus dem Jazz, der Folklore und der Weltmusik. Sie entstanden ab Ende der 1960er Jahre und gehören zum Allgemeingut in Schweden. Ganze Generationen sind mit ihnen aufgewachsen.

Erwähnenswert ist zudem, dass die Originale nicht den deutschen Versionen entsprechen. In den deutschen Fassungen wurde sowohl der Inhalt des Textes als auch die Musik verändert. Zwei kleine Beispiele für Textveränderungen: Bei Pippi Langstrumpf wird im Original nicht vorgeführt, dass sie nicht rechnen könne. Und Michel aus Lönneberga heißt im Original Emil aus Lönneberga.

In der Schwedischen Jazznacht wurden schwedische Jazzarrangements von den Astrid Lindgren-Liedern gespielt – in dem Sinne keine 100-prozentigen Originalfassungen der Filmkompositionen.

Der Abend startete mit einem rein instrumentalen Stück, in dem sich der Pianist, der Bassist und die Schlagzeugerin der Band durch fantastische Soli musikalisch vorstellen konnten. Dieses Stück stammte aus der TV-Serie Alla vi barn i Bullerbü (Wir Kinder aus Bullerbü). Das erste Stück mit Gesang war Du käre lille snickerbo (Du liebe kleine Schnitzwerkstatt) aus Michel aus Lönneberga. Das Stück bestand – wie die meisten anderen an diesem Abend – sowohl aus Elementen aus der originalen Musik als auch aus langen Zwischenspielen, die entweder instrumental solistisch gefüllt wurden oder mit Scat-Singing: der vokalen Improvisation mit Nonsense-Silben.

 

Anna Pauline führte das Publikum teils auf Deutsch, jedoch hauptsächlich auf Englisch durch den Abend und als sie Idas sommarvisa (Idas Sommerlied) ankündigte, ging ein wohliges und gespanntes „Ohh“ durch den Raum. Die gute Stimmung sowohl auf der Bühne als auch im Publikum hielt sich über den gesamten Abend: Ein jeder erlebte Momente der Freude, wenn man ein Stück erkannte. Das war allerspätestens bei dem letzten Stück des Programms der Fall: Här kommer Pippi Långstrump (Hey, Pippi Langstrumpf!)! Man schwelgte in Erinnerungen an die eigene Kindheit und man hörte gespannt der warmen, zarten und klaren Stimme von Anna Pauline zu. Im Publikum wurde sachte mitgewippt, man sah Menschen, die die Songtexte recherchierten und am Rand tanzte sogar ein Pärchen.

Weitere Lieder von Emil i Lönneberga, Pippi Långstrump und Karlsson på taket (Karlsson vom Dach) vervollständigten den Abend. Dem Publikum gelang es, durch ausgiebiges Klatschen zwei Zugaben von Anna Pauline und ihrer Band zu ergattern. Es war definitiv ein Abend, der nachhaltig begeisterte.

Text: Anniek Becker
Fotos: Žan Vidmar Zorc